Liebe E. !
Vermutlich fragst du dich warum ich dir nicht mehr ganz so freundlich zuhöre, mich mit Ratschlägen zurückhalte und hin und wieder das Augerollen unterdrücke wenn ich mit dir rede.
Ganz einfach: du nervst. Und zwar ganz gewaltig.
Ich denke nicht, dass du nennenswerte Probleme hast. Oder dass es dir überhaupt nicht gut geht. Oder ein schlechtes Leben hast.
Ich denke mittlerweile nur mehr, dass du gern darüber sprichst und nicht dass du wirklich etwas ändern willst. Kannst du dich eigentlich daran erinnern wann wir das letzte Mal über etwas Anderes als dich gesprochen haben? Noch nie denke ich. Für dich ist es unwichtig was andere denken und wie die so leben. Du willst nur wissen was andere über dich denken. Ein Unterschied. Vielleicht hast du die Fähigkeit verloren dich in andere hineienzuversetzen. Oder es ist dir einfach nur egal. Kann auch sein.
Und da muss ich dir eine harte Wahrheit sagen: ich bin nicht hier um deine Probleme zu lösen. Ich bin hier um zu arbeiten. Richtig: wir sind Arbeitskollegen.
Dir gegenüber habe ich mich schon in gewaltig viel Selbstbeherrschung, Freundlichkeit und Geduld geübt. Aber irgendwann, wenn es blöd kommt sage ich dir all das was hier sowieso schon steht. Nur wirst du das schwer aushalten so wie ich dich kenne. (Das würde allerdings jeder schwer aushalten). Hm. Wird nicht lustig. Für uns beide nicht.